Literaturhaus Nürnberg e.V.
Luitpoldstraße 6
90402 Nürnberg
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Unter dem Namen der Nürnberger Autorin Gisela Elsner (1937-1992) vergibt das Literaturhaus Nürnberg alle zwei Jahre den mit 10.000 Euro dotierten Gisela-Elsner-Literaturpreis. Gisela Elsners Werk ist geprägt von einer engagierten und kritischen Perspektive auf die Gesellschaft ihrer Zeit.
Die zum zweiten Mal verliehene Auszeichnung erhält am 2. Mai, dem Geburtstag von Gisela Elsner, die Schriftstellerin Nino Haratischwili. Näheres hier.
Wir stellen wichtige Autoren und Bücher im Schnelldurchlauf vor, die wir bis zum Herbst im Literaturhaus präsentieren. Außerdem Leckereien aus unserem Restaurant
Wer es noch nicht mitbekommen hat, erfährt es jetzt: Der Literaturhaus Nürnberg e.V., der Trägerverein des Nürnberger Literaturhauses, hat sich neu aufgestellt und bietet nun neben den bekannten Veranstaltungen des Literaturclub ein reichhaltiges Programm mit Lesungen und Diskussionen, ebenfalls im Literaturhaus in der Luitpoldstraße. Auf der Bühne der Texttage Nürnberg auf dem Gewerbemuseumsplatz streifen wir durch die Neuerscheinungen des Frühjahrs. Außerdem stellen wir die Autoren Stefan Aust, Helga Schubert, Dana Grigorcea und Bernd Greiner vor, die bei uns lesen werden und bieten eine breite Auswahl der Gerichte, die das Restaurant im Literaturhaus zum Mitnehmen bereithält.
Mit Natascha Wodin (Lesung), Jörg Magenau (Laudatio), Lukas Langguth (Piano) und Richard Elsner (Bruder von Gisela Elsner)
Zu Ehren der Nürnberger Autorin Gisela Elsner (1937-1992) vergibt das Literaturhaus Nürnberg e.V. erstmals den mit 10.000 Euro dotierten Gisela-Elsner-Literaturpreis. Er geht an die 1945 in Fürth geborene Autorin Natascha Wodin, deren Werk, ebenso wie das von Gisela Elsner, von einer engagierten und kritischen Perspektive auf die Gesellschaft ihrer Zeit geprägt ist. Die Laudatio auf Natascha Wodin hält der Autor und Literaturkritiker Jörg Magenau.
Die Bachmann-Preisträgerin von 2020 stellt ihr aktuelles, autobiografisches Buch „Vom Aufstehen“ vor
Helga Schubert gewann 2020 als bisher älteste Teilnehmerin den Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt. Gelegenheit dazu hätte sie schon früher gehabt, denn schon 1980 wurde sie von Günter Kunert zum Wettlesen eingeladen. Doch sie erhielt keine Ausreisegenehmigung aus der DDR. In ihrem Buch „Vom Aufstehen“ beschreibt sie ein Jahrhundert deutscher Geschichte und zugleich ihre eigene Biografie.
Der Star-Journalist stellt seine Autobiografie vor – ein persönlicher Streifzug durch die jüngste deutsche Geschichte
Stefan Aust ist einer der bekanntesten Journalisten der Bundesrepublik. Zu seinem 75. Geburtstag stellt der langjährige Panorama-Redakteur, Herausgeber des Spiegel und der Welt und Mitbegründer von Spiegel TV nun seine Autobiografie vor. Die liest sich wie ein Streifzug durch die politische Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert. Aust schildert die Hintergründe seiner Recherchen und seiner journalistischen Laufbahn.
Der fränkische Bestsellerautor erzählt von einer ersten Liebe
Mit seinen Romanen wie „Der Duft von Schokolade“, „Herr Müller, die verrückte Katze und Gott“ oder „Alte Sorten“ hat sich Ewald Arenz als großer Erzähler etabliert. Der bei Fürth lebende Schriftsteller und Lehrer stellt bei uns seinen Bestseller „Der große Sommer“ vor, eine Geschichte über die Tücken des Erwachsenwerdens und die erste große Liebe in den frühen 80ern.
Die nicht immer leichte Kindheit des Sams-Erfinders
Der Franke Paul Maar ist einer der beliebtesten und erfolgreichsten Kinderbuchautoren Deutschlands. Jetzt, im Alter von 82 Jahren, hat er sein erstes Buch für Erwachsene geschrieben. Es heißt „Wie alles kam“ und ist der Roman seiner eigenen Kindheit in Franken zwischen Bombenkrieg und Dorfidylle.
Mit Doris Höreth, Katharina Ganser, Katharina Erlenwein
Die zocken nur? Nein, die lesen auch: Kinder und Jugendliche haben eine riesige Auswahl an lesenswerten Romanen, wir versuchen einen Pfad durch das Dickicht der Neuerscheinungen zu schlagen. Von Fantasy über Abenteuergeschichten bis zum Bilderbuch sichten wir die aktuellen Titel und geben Empfehlungen. Eine engagierte Buchhändlerin, eine junge Leserin und eine Literaturkritikerin tauschen ihre Eindrücke aus und stellen ein persönliches "Evergreen" vor.
Auf den Spuren von Dracula
Die rumänisch-schweizerische Autorin Dana Grigorcea schildert die Grausamkeiten rund um die Thematik Dracula, eine historische Figur, die Menschen gequält und gepfählt hat und später zum Mittelpunkt unzähliger Mythen wurde. Ihr neuer Roman ist schaurig und gesellschaftskritisch zugleich, beschreibt er doch auch den Wandel Rumäniens vom Kommunismus zur heutigen politischen Situation in einem vereinten Europa. Grigorceas Werk (Essays, Romane, Kinderbücher) wird von der Literaturkritik hoch gelobt.
Der erste Roman über den Corona-Lockdown
John von Düffel ist bekannt für seine Bestseller „Vom Wasser“ oder „Houwelandt“. Preisgekrönte Familienromane mit gesellschaftlicher Brisanz. „Die Wütenden und die Schuldigen“ ist ein hochaktueller Familienroman über die Pandemie. Er erzählt von einer Familie, die in der Corona-Krise plötzlich auseinandergerissen wird.
Moderation: Dirk Kruse
Zum Jubiläum stellt der Autor sein reichhaltiges Geschichtsbuch vor
Im Jahr 321 wurden Juden zum ersten Mal auf deutschen Territorien urkundlich erwähnt. Uwe von Seltmann schlägt zum1700. Jubiläum einen weiten Bogen durch die reichhaltige Geschichte des deutschen Judentums, die allzu oft auf den Holocaust reduziert wird. Von Seltmann widmet dem heutigen Leben der deutschen Juden weite Teile seines aufschlussreichen Buches, das im Erlanger Homunculus erschienen ist und schon jetzt zum Standardwerk auf aktuellem Stand geworden ist.
Moderation: Katharina Erlenwein
Gemeinsame Veranstaltung mit dem Literaturzentrum Nord KUNO
Flucht aus der Ceauşescu-Diktatur nach Nürnberg
Nadine Schneider wurde 1990 in Nürnberg geboren, als Tochter von rumäniendeutschen Auswanderern aus dem Banat. Damit hat die junge Autorin aus Franken ihr literarisches Thema gefunden: die alte Heimat ihrer Eltern. Nach ihrem Debüt „Drei Kilometer“ über den Sommer 1989 in Rumänien ist jetzt „Wohin ich immer gehe“ erschienen. Die Geschichte eines jungen Mannes, der 1987 aus der Ceauşescu-Diktatur nach Nürnberg flieht und sich den Geistern der Vergangenheit stellen muss.
Moderation: Katharina Erlenwein
Ein großer europäischer Erzähler über die Belagerung von Sarajewo
Der Bosnier Dževad Karahasan zählt zu den bedeutendsten europäischen Erzählern und Gelehrten. Er erlebte vor 30 Jahren die Belagerung Sarajewos durch bosnische Serben hautnah mit, bei der über 11.000 Menschen ihr Leben verloren. Sein „Tagebuch der Übersiedlung“ ist ein bewegendes und kluges Dokument zum Verständnis der jüngsten, leidvollen Geschichte Europas.
Moderation: Dirk Kruse
Eine leidenschaftliche Streitschrift gegen das Versagen Europas in der Flüchtlingspolitik.
Dass sich Europa an seinen Außengrenzen gegen Flüchtende abschottet, ist für die Autorinnen ein beschämender, nicht hinnehmbarer Zustand. Der Kontinent, der einst für Aufklärung und Menschenrechte stand, versagt ihrer Meinung nach. Für welche Werte steht die EU überhaupt noch? Die Politik der einzelnen Staaten ist geprägt von populistischen Strömungen und Fremdenfeindlichkeit in der Gesellschaft. Dabei gäbe es Lösungen für eine europäische Flüchtlingspolitik. Die Autorinnen zeigen auf, wie diese auch unter Einbeziehung der Kommunen gelingen kann. Dabei widerlegen die SPD-Politikerin Schwan und die Kulturwissenschaftlerin Zobel die gängigen Argumente und Ängste, die angeführt werden, wenn es um die Aufnahme von Flüchtenden geht.
Moderation: Dr. Susanne Stemmler
Inhaftierten Autoren eine Stimme geben.
Die Freiheit des Wortes, wie wir sie kennen, ist nicht selbstverständlich und in vielen Weltregionen bedroht. Der Nürnberger Autor Ralf Nestmeyer ist gerade als Vizepräsident des Deutschen PEN wiedergewählt worden. Er ist auch Beauftragter für das Writers-in-Prison-Programm, das sich weltweit für inhaftierte Schriftsteller einsetzt. Wir sprechen über die aktuelle Lage von Schriftstellern in unterschiedlisten Ländern - und darüber, was man für sie tun kann.
Moderation: Katharina Erlenwein
Er ist wieder da, der Bestsellerautor Timur Vermes, mit einer spannenden und humorvollen U-Bahn-Fahrt
Noch fünf Stationen in der nächtlichen U-Bahn, dann wäre Anke zu Hause. Doch die U-Bahn hält nicht und schießt ungebremst durch die Dunkelheit. „U“ ist die neue Novelle des fränkischen Bestsellerautors („Er ist wieder da“) Timur Vermes, die mit so manchen spannenden und humorvollen Volten überzeugt und auch graphisch viele Überraschungen bietet.
Moderation: Dirk Kruse
Thomas Brasch war einer der außergewöhnlichsten Literaten zwischen DDR und BRD, unangepasst, ideenreich, sprunghaft und geradlinig in seinem Widerstand gegen das DDR-Regime, in dem sein Vater Karriere machte. Gemeinsam mit dem Casablanca-Kino präsentieren wir ein Gespräch zum aktuellen Film ‚Lieber Thomas‘ mit Regisseur Andras Kleinert und Drehbuchautor Thomas Wendrich. Braschs vielschichtiges Werk, faszinierend in den Worten und magisch in den Bildern, ist die Grundlage für einen poetischen, schillerndverführerischen
Film über den Menschen Brasch und das Jahrhundert, in dem er lebte. Es spielen Albrecht Schuch, Jella Haase, Ioana Iacob u.a.
Moderation: Katharina Erlenwein
Entfällt!
Eine Frau zwischen Hoffnung und Heimweh
Natascha Wodin, geboren in Fürth, hat ihre Kindheit und Jugend in Franken verbracht. Für ihr einfühlsames, autobiografisch geprägtes Werk hat sie im Juli den ersten Gisela-Elsner-Preis des Literaturhauses Nürnberg erhalten. Jetzt präsentiert sie bei uns ihren neuen Roman, der wie ihre Erfolgsromane „Sie kam aus Mariupol“ und „Irgendwo in diesem Dunkel“ wieder um die eigenen Wurzeln kreist. Eine Frau, die nach dem Mauerfall aus der Ukraine zum Arbeiten nach Berlin kommt, erinnert sie an das Schicksal ihrer ebenfalls aus der Ukraine stammenden, heimatlosen Mutter.
Moderation: Katharina Erlenwein
Verena Auffermann & Elke Schmitter: 100 Autorinnen in Portraits
Renommierte Kritikerinnen schreiben über die 100 bedeutendsten Autorinnen der Weltliteratur.
Von Juli Zeh und Herta Müller über Simone de Beauvoir und Virginia Woolf bis zu Jane Austen und Sappho spannt sich der Bogen weltberühmter Literatinnen. Beleuchtet in hundert prägnanten, unterhaltsamen und lehrreichen Essays von fünf Kritikerinnen. Verena Auffermann und Elke Schmitter lesen und sprechen darüber, unter welchen Schwierigkeiten Frauen Weltliteratur schrieben.
Mit Edith Maria Ascher, Werner Mesch, Ulrike Schäfer, Leonhard F. Seidl und Roland Spranger | Lesung und Gespräch
Fantasy und Krimi, Kurzgeschichten und Minidramen: Die Autoren präsentieren ihre Werke anlässlich der Jahrestagung des Verbands deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS Bayern) im Literaturhaus.
Die Literatur der Gegenwart in Bayern ist äußerst vielfältig. Von der Hoch- bis zur Unterhaltungsliteratur reicht das Spektrum. Fast alle Textgattungen und Genres werden gepflegt und bringen erfolgreiche Autorinnen und Autoren hervor. Gleich fünf von ihnen, die im VS Bayern organisiert sind, lesen Kostproben ihrer Werke. Edith Maria Ascher aus Landshut kommt mit Fantasy, Werner Mesch aus München mit Kurzprosa, Ulrike Schäfer aus Würzburg mit einer Erzählung, Leonhard F. Seidl aus Fürth mit einem historischen Krimi und Roland Spranger aus Hof mit preisgekrönten Theatertexten.
Moderation: Thomas Kastura
Einlass ab 17.30 Uhr
Literaturhaus Crime
Deutschlandpremiere: Der schwedische Bestsellerautor mit seinem druckfrischen Krimi
„Die Krimis von Arne Dahl sind ein Gipfelpunkt europäischer Kriminalliteratur: nachdenklich, moralisch bohrend, komplex und anspielungsreich, ohne besserwisserisch zu sein, gewürzt mit einem feinen Humor“, schreibt DIE ZEIT. Mit seinem neuesten Krimi „Null gleich eins“ schließt der Stockholmer Arne Dahl, der sehr gut Deutsch spricht, seine spannende Berger & Blom-Serie ab.
Moderation: Dirk Kruse
Lesung: N.N.
Einlass ab 17.30 Uhr
Vom fränkischen Haiku über den Poetry Slam zur jungen Lyrik.
Der eine reduziert in seinen Haikus die Sprache auf ein Minimum – und gibt ihr noch dazu eine ganz regionale fränkische Mitgift auf den Weg. Die andere konzentriert sich auf die Zwischentöne und inspiziert unsere Welt „Nach der Illusion“, wie ihr aktueller Gedichtband heißt. Fitzgerald Kusz (Jahrgang 1944) und Pauline Füg (Jahrgang 1983) eint mehr, als man vielleicht denkt: Beide Lyriker lieben die Bühne und den Vortrag (bei Füg heißt das Poetry Slam, bei Kusz sind es gern auch Gedichte mit Bluesmusik). Beide sind in Franken verwurzelt. Und Pauline Füg kann ihren ersten Erfolg – den Gewinn des Lyrik-Wettbewerbs an mittelfränkischen Gymnasien – ein bisschen auch dem älteren Kollegen danken, der damals in der Jury saß. Zum Welttag der Poesie am 21. März laden wir beide zum lyrischen Dialog und Erfahrungsaustausch zwischen den Generationen ins Literaturhaus ein.
Moderation: Katharina Erlenwein
Einlass ab 17.30 Uhr
Die Lust am Widerspruch. Eine große Autorin und ihre streitbaren Essays
Für ihre großartigen gesellschaftskritischen Romane „Flugasche“, „Stille Zeile sechs“ oder „Animal triste“ wurde Monika Maron gelobt und mit Preisen ausgezeichnet. Doch als die streitbare Autorin nicht nur die DDR, sondern in ihren Essays auch die Wiedervereinigung, den Islam oder die Medien kritisierte, galt sie plötzlich nicht mehr als Linke, sondern als Rechte. Dass der S. Fischer Verlag die gefeierte Autorin nach 40 Jahren fallen ließ, war ein Skandal. Jetzt veröffentlicht Monika Maron bei Hoffmann und Campe. Ihre dort erschienenen Essays zeigen eine scharfzüngige und unerschrockene, aber keinesfalls rechte Autorin.
Moderation: Dirk Kruse
Einlass ab 17.30 Uhr
Ein Buch über den Fußball, einen ganz besonderen Fußballspieler und über deutsche Zeitgeschichte.
Kooperationsveranstaltung mit der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur
Gerd Müller war ein Fußballstar, der keiner sein wollte. Er erhielt den martialisch klingenden Titel "Bomber der Nation", obwohl er eher sanftmütig, immer freundlich, zurückhaltend, aber alles andere war als ein tumber Torjäger. Hans Woller würdigt mit der Biografie "Gerd Müller oder Wie das große Geld in den Fußball kam" die vielschichtige Persönlichkeit dieses so besonderen Fußballspielers, der im Sommer 2021 starb.
Moderation: Birgitt Glöckl, Leiterin der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur
Einlass ab 17.30 Uhr
Ein finsteres Kleinstadtporträt im Wendeherbst 1989, in dem die verdrängte Vergangenheit lange Schatten wirft.
Auf den ersten Blick ist Dunkelblum eine österreichische Kleinstadt wie jede andere. Doch hinter der Fassade verbirgt sich die Geschichte eines grauenhaften Kriegsverbrechens, das in den letzten Kriegstagen 1945 stattfand. Ihr Wissen um das Ereignis verbindet die alten Dunkelblumer seit Jahrzehnten – genauso wie ihr Schweigen. 1989 taucht ein rätselhafter Besucher in der Stadt auf, eine junge Frau verschwindet und auf einer Wiese wird ein Skelett ausgegraben. Hinter der nahen Grenze zu Ungarn warten derweil Hunderte DDR-Flüchtlinge auf den Einlass in den Westen. Dinge geraten in dem trostlosen Ort plötzlich in Bewegung und wie in einem Spuk tauchen die Spuren der Vergangenheit auf – und konfrontieren die Dunkelblumer mit ihrer eigenen Geschichte, die für sie erledigt schien.
Moderation: Katharina Erlenwein
Einlass ab 17.30 Uhr
Achtung: Nur noch Karten für die Übertragung im 1. Stock für 6.50 € verfügbar.
Roman einer Selbstfindung unter ungewöhnlichen Umständen.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Kulturzentrum KuNo
Ein jeder will dich nach seinem Bilde formen. Diese Erfahrung macht die Malerin und Modeschöpferin Helene Klasing jeden Tag aufs Neue, mit ihrer Mutter, mit ihren Lehrern und Kommilitonen und sogar mit ihrem Mann. So revolutionär die Sechzigerjahre auch gewesen sein mögen, man wusste doch sehr genau, wie und was eine Frau zu sein hat. Helene aber hat ihren eigenen Kopf und ihr eigenes Bild von sich. Doch das gerät ins Wanken, als sie erfährt, dass sie adoptiert wurde. Helene wählt den schwierigen Weg. Sie stellt sich ihrer Vergangenheit und schließlich auch der Mutter, die sie fortgegeben hat. Eine riskante Entscheidung, aber auch eine, an der sie wachsen kann.
Richard von Weizsäcker als junger Verteidiger eines Nazi-Diplomaten – seines Vaters Ernst von Weizsäcker.
Der Vater höchster Nazi-Diplomat im Auswärtigen Amt, der Sohn ein junger Jura-Student, geprägt vom Krieg, aber auch von der Tradition der Familie, aus der hochrangige Theologen und Staatsdiener hervorgingen: 1947 sitzen sich Ernst von Weizsäcker und sein Sohn Richard bei den Nürnberger Prozessen gegenüber. Jahrzehnte später wird der junge Assistent der Verteidigung Bundespräsident sein. Fridolin Schley hat für seinen Roman den Verlauf des Prozesses im Detail genau recherchiert und raffiniert zu einer außergewöhnlichen, für die Nachkriegsgeneration aber auch typischen Vater-Sohn-Konstellation montiert. „In seiner sprachlichen Zurückgenommenheit umwerfend und in seiner Verdichtung eindrucksvoll“, urteilt Julia Encke in der ZEIT über den Roman.
Moderation: Katharina Erlenwein
Einlass ab 17.30 Uhr
Hinter den Kulissen der Diplomatie
Als Botschafterin in Paraguay kann sie den Mord an einer prominenten deutschen Touristin nicht verhindern, als Konsulin in der Türkei scheitert sie am Dickicht der Systeme: „Die Diplomatin“ lässt mit trockenem Humor und fantasievollen Details in den Alltag der deutschen Stellvertreter im Ausland blicken. Filz und Bequemlichkeit, Strippenzieher und Karrieristen im Hintergrund machen ihr das Leben schwer. Lucy Fricke, zuletzt für ihren Roman „Töchter“ hochgelobt, hat eine Frau mit Rückgrat entworfen, die in den Fallstricken der deutsch-türkischen Beziehungen beinahe scheitert.
Moderation: Katharina Erlenwein
Einlass 17.30 Uhr, Beginn 19 Uhr
Wie Frauen die Welt verändert haben
Margaret Thatcher, Angela Merkel, Kamala Harris: Drei Politikerinnen und starke Persönlichkeiten, die ihren Platz in einer Männerwelt eroberten und sie Stück für Stück veränderten. Die Historikerin, Literaturwissenschaftlerin und Autorin Heike Specht reist in ihrem Buch durch die Politikgeschichte und führt uns zu diesen und vielen anderen "Ersten ihrer Art". Sie zeigt, wie Frauen in den letzten hundert Jahren gegen Widerstände an die Spitze gelangten und neue Themen setzten. Auch Renate Schmidt, SPD-Politikerin aus Nürnberg und ehemalige Bundesfamilienministerin, hat sich durchgesetzt und mit ihrer Pragmatik in der Bundespolitik (seinerzeit unter Kanzler Schröder) ihren Platz gefunden. Sie wird von ihren eigenen Erfahrungen berichten.
Moderation: Katharina Erlenwein
Einlass ab 17.30 Uhr, Beginn 19 Uhr
Die 70er Jahre waren bunt, innovativ und eine wilde Blütezeit der deutschen Literatur
Nach seinem preisgekrönten Bestseller „Die Gruppe 47“ erkundet der bekannte Literaturkritiker Helmut Böttiger jetzt die Epoche danach. Wer die 70er Jahre bislang als ein langweiliges Jahrzehnt in der deutschen Literatur wahrgenommen hat, wird hier eines Besseren belehrt. Die Zeit nach ´68 war eine des Aufbruchs mit Underground-Literaturzeitschriften, linken Verlagen, alternativen Buchhandlungen und feministischen Bestsellern wie Verena Steffens „Häutungen“ oder Karin Strucks „Klassenliebe“. Vieles davon längst vergessen. Doch geblieben sind Meisterwerke wie Uwe Johnsons „Jahrestage“, Ingeborg Bachmanns „Malina“, Arno Schmidts „Zettel‘s Traum“ oder Heinrich Bölls „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“. Eine spannende, kluge und süffig zu lesende Zeitreise in die wilde Blütezeit der deutschen Literatur.
Moderation: Dirk Kruse
Liebe Literaturhaus-Besucher und -Besucherinnen,
die Lesung von Marente de Moor muss leider entfallen. Wer schon Karten gebucht hat, bekommt diese zurückerstattet. Wir bitten um Verständnis.
Ihr Literaturhaus-Team
Die russische Wildnis als Metapher für ein Land im Umbruch
In ihrem raffinierten neuen Buch verknüpft die Niederländerin Marente de Moor unseren mystifizierenden, zugleich zerstörerischen Umgang mit der Natur mit einem Gegenwartsroman über die jüngste russische Geschichte: Ein Wissenschaftlerpaar zieht 1984 in die Wildnis Westrusslands und gründet eine Forschungsstation. Jahre später pflegt Nadja ihren Mann, der sein Gedächtnis verliert. Dazwischen liegen Glasnost, Perestroika und Putins Aufstieg – auch er einer, der sich gern in der Natur inszeniert. Wie wollen wir uns die Natur untertan machen? Wie gehen wir mit ihren Gegenschlägen um? Nadjas Geschichte ist eine raffinierte Mischung aus Natursehnsucht, der Katastrophe des Artensterbens und dem familiären Scheitern der Hauptfigur. Marente de Moor, lange Korrespondentin in St.Petersburg, inszeniert all das mit traumhaften Sequenzen.
Moderation: Katharina Erlenwein
Nach den Bestsellern „Die Bagage“ und „Vati“ beendet die große Österreicherin ihre Familien-Trilogie
Die eigene Familiengeschichte ist der Stoff, aus dem die 1947 im Bregenzer Wald geborene Monika Helfer für ihre jüngsten und bekanntesten Romane schöpft. Mit „Die Bagage“ gelang der Österreicherin vor zwei Jahren ein literarischer Bestseller. Die Geschichte über ihre in Armut lebenden Großeltern und ihre Mutter, die in dem österreichischen Dorf nur abwertend als Bagage genannt wurden, stand lange auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Ein großer Erfolg wurde im vergangenen Jahr auch der Nachfolgeroman über ihren Vater. „Vati“ ist keines der anklagenden Vaterbücher der 68er Generation, sondern ein mit zärtlichem Blick gezeichnetes Portrait eines vom Leben Versehrten. Mit „Löwenherz“, der Geschichte ihres Bruders Richard, der sich mit 30 Jahren das Leben nahm, schließt Monika Helfer ihre berührende Trilogie jetzt ab.
Moderation: Dirk Kruse
Einlass ab 17.30 Uhr, Beginn 19 Uhr
Der Stalking-Roman von Ralf Scharrer ist ein Thriller, der unter die Haut geht: Sarah erlebt durch ein zwangloses sexuelles Abenteuer mit Max ihren größten Albtraum, der sie zu zerstören droht. Max lässt sie an ihren Grundsätzen zweifeln. Wie weit würde er gehen, um sie für sich zu beanspruchen und wie weit ist sie zu gehen bereit, um das eigene Leben zu schützen?
Ralf Scharrer, Schauspieler, Autor und Designer, ist in Schwabach geboren und lebt heute in Köln. In seinem Erfolgsroman setzt er sich mit dem Tabu-Thema "Stalking" auseinander. Er beschreibt spannend und mitreißend die Abwärtsspirale des Stalking und den mühsamen Weg zurück ins Leben.
In der von ihm gegründeten Selbsthilfegruppe in Köln setzt er sich aktiv für die Opfer ein.
Eine Veranstaltung des Fördervereins CSD Nürnberg e.V.
Die vergessene Geschichte des Rechtsterrorismus in der Bundesrepublik.
In Kooperation mit der Stadtbibliothek Erlangen und dem Büro für Chancengleichheit und Vielfalt der Stadt Erlangen. Der Eintritt ist frei, eine Reservierung nicht erforderlich.
Grußwort: Dr. Florian Janik, Oberbürgermeister der Stadt Erlangen.
Am 19. Dezember 1980 wurden Shlomo Lewin, der ehemalige Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Nürnberg, und seine Lebensgefährtin Frida Poeschke in
ihrem Haus in Erlangen von einem Neonazi erschossen. Ein Straßenschild – „Lewin-Poeschke-Anlage“ nahe ihrem Wohnsitz - erinnert an den
Mordanschlag. Uffa Jensen, Professor für Geschichte und stellvertretender Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin, hat in seinem neuen
Buch die Tat und ihre Hintergründe rekonstruiert. Statt den Spuren nachzugehen, die zur rechtsextremistischen „Wehrsportgruppe Hoffmann“ führten, hatten sich die Ermittler seinerzeit lange auf das Umfeld Lewins konzentriert. Doch die genauen Umstände der Bluttat blieben ungeklärt. Der Täter, ein Mitglied der Wehrsportgruppe, setzte sich damals ins Ausland ab. Kaum ein zeitgeschichtlich bedeutendes Ereignis wurde so aggressiv vergessen wie dieser antisemitische Doppelmord, sagt der Autor.
ACHTUNG: Die Lesung findet im Innenhof der Stadtbibliothek Erlangen statt.
Adresse: Marktplatz 1, 91054 Erlangen, Telefon 0 91 31 / 86-22 82
Moderation: Dr. Susanne Stemmler
Der ukrainische Autor mit einem Roman aus der Zeit der Russischen Revolution und seinem Kriegstagebuch.
Andrej Kurkow ist der in Deutschland bekannteste Schriftsteller aus der Ukraine. Seine Romane haben uns sein Land vorgestellt, mit fesselnder Lust am Erzählen und dem Blick auf die historischen Verwerfungen, unter denen immer die einfachen Leute zu leiden haben. Seit die Ukraine von Russland bombardiert wird, hat der fließend Deutsch sprechende Autor sich auf Tagebuch-Essays zur Lage im Land konzentriert. Die sind nun zeitgleich mit der Übersetzung seines letzten Romans auf Deutsch erschienen. Sowohl „Die Vermessung des Krieges“ als auch „Samson und Nadjeschda“ wird er in Nürnberg vorstellen.
Moderation: Katharina Erlenwein
Der neue EU-Roman nach dem Erfolg „Die Hauptstadt“
Mit dem satirischen Roman „Die Hauptstadt“ landete der österreichische Erzähler und Essayist Robert Menasse vor fünf Jahren einen richtigen Coup. Er gilt als weltweit erster Roman über die Europäische Union, wurde mit dem Deutschen Buchpreis für den besten Roman des Jahres 2017 ausgezeichnet und ein echter Bestseller. Fünf Jahre hat es gedauert bis neue, druckfrische Roman „Die Erweiterung“ fertig war. Wieder ein Roman mit einem europäischen Thema, mit politischen und persönlichen Konflikten. Schon mit bedeutenden Gegenwartsromanen wie „Sinnliche Gewissheit“ (1988), „Selige Zeiten, brüchige Welt“ (1991) oder „Die Vertreibung aus der Hölle“ (2001) hat der 1954 in Wien geborene Robert Menasse bewiesen, dass er ein eminent politischer Erzähler von europäischem Rang ist. Zudem gilt er, wie seine jüngere Schwester Eva Menasse, als streitlustiger und messerscharf analysierender Intellektueller.
Moderation: Katharina Erlenwein
Einlass 17.30 Uhr, Beginn 19 Uhr.
Mit dem Zeppelin-Absturz geht die Babylon-Berlin-Reihe fulminant zu Ende
Volker Kutscher ist einer der erfolgreichsten Krimiautoren Deutschlands. Über 2,5 Millionen Romane haben sich von seiner historischen Gereon-Rath-Reihe bislang verkauft. Wie der Kölner Kommissar im Berlin der späten Weimarer Republik und des Nationalsozialismus Verbrechen aufklärt und sich zunehmend in die Zeitläufte verstrickt, ist ebenso spannend wie lehrreich zu lesen. Und die international erfolgreiche Verfilmung der ersten Romane als TV-Serie unter dem Titel „Babylon Berlin“ hat den Triumph von Kutschers Romanen noch zusätzlich befördert. Was vor 15 Jahren mit „Der nasse Fisch“ begann wird nun mit dem neunten Roman der Reihe „Transatlantik“ mit Knalleffekt beendet.
Moderation: Dirk Kruse
Einlass 17.30 Uhr, Beginn 19 Uhr
Nach „Altes Land“ und „Mittagsstunde“ der neue Beststeller von Dörte Hansen
Woher kommt unsere Liebe zum Meer und die Sehnsucht nach einer Insel? Die in Husum geborene und an der Nordseeküste lebende
Bestsellerautoren Dörte Hansen versucht das in ihrem lang erwarteten dritten Roman zu beantworten. Familie Sander lebt seit 300 Jahren auf
einer kleinen Nordseeinsel. Doch jetzt häufen sich die Probleme. Schwere Stürme und Touristenströme bedrohen die Insel und ihre Kultur.
Im Laufe eines Jahres verändert sich das Leben der Familie von Grund auf, erst kaum spürbar, dann mit voller Wucht. Klug und mit großer Wärme erzählt Dörte Hansen vom Wandel einer Inselwelt, von alten Gesetzen, die ihre Gültigkeit verlieren, und von Aufbruch und Befreiung.
Moderation: Dirk Kruse
Die Autorin im Gespräch mit Tiergartendirektor Dag Encke über Menschenaffenhaltung
Fritz, der älteste Gorilla Europas, war so etwas wie der Star des Nürnberger Tiergartens. Auch wenn er am 20. August 2018 im Alter von 55 Jahren starb,
erinnern sich noch immer viele Zoobesucher an den charismatischen Gorilla-Chef. Die Wissenschaftsjournalistin Jenny von Sperber hat jetzt das Buch "Fritz, der Gorilla. Biografie eines faszinierenden Menschenaffen" über diesen Silberrücken geschrieben. Dabei erzählt sie auch die wechselvolle Geschichte der Primaten- Zootierhaltung. Nach ihrer Lesung wird sie mit dem Nürnberger Tiergartendirektor Dag Encke über das Thema sprechen.
Moderation: Dr. Susanne Stemmler
Ein bezaubernder Sommerroman, der auch Licht und Wärme in den Winter bringt.
Im Jahr 2017 überraschte die in Bamberg geborene und in Nürnberg lebende Autorin
Kristina Pfister mit ihrem vielversprechenden Debütroman "Die Kunst einen
Dinosaurier zu falten". Darin ging es um eine Freundschaft zweier sehr ungleicher
Studentinnen. Fünf Jahre hat es gedauert, bis ihr neuer Roman "Ein unendlich kurzer
Sommer" herauskam. Schauplatz ist ein alter, heruntergekommener Campingplatz
irgendwo in der deutschen Provinz. Dort treffen drei sehr unterschiedliche
Charaktere aufeinander und es entsteht ein dichter Roman über Verlust und
Freundschaft, Liebe und Tod.
Moderation: Dr. Susanne Stemmler
Die deutsche Queen des harten, literarischen Krimis mit ihrem neuen Publikumserfolg
„Wenn James Joyce und Bruce Willis eine gemeinsame literarische Tochter hätten, hieße sie Simone Buchholz“, findet der Bayerische Rundfunk. Mit preisgekrönten Kriminalromanen wie "Blaue Nacht", "Beton Rouge" oder "Mexikoring" um die schnodderige, toughe Hamburger Staatsanwältin Chastity Riley ist Simone Buchholz berühmt geworden. Jetzt hat die deutsche Queen of Crime der Generation nach Ingrid Noll einen Solitär geschrieben. In "Unsterblich sind nur die anderen" verschwinden drei Männer auf dem Weg nach Island. Und zwei Frauen machen sich auf den gefährlichen Weg über den Nordatlantik, um sie zu suchen. Messerscharfe Dialoge, schnelle Schnitte und Hochspannung zeichnen diesen Krimi aus.
Moderation: Dirk Kruse
Einlass 17.30 Uhr
Wenn Wissen tödlich ist…
Ein exzentrischer Milliardär will im Alleingang mit genetisch fragwürdigen Mitteln den Hunger besiegen. Eine investigative Journalistin stirbt - und ein mysteriöses Projekt namens Tartarus ruft internationale Geheimdienste auf den Plan. Doktorand Leon Gärtner, der gerade eine neue Stelle an einem Top-Institut für genetische Forschung in Zürich angenommen hat, gerät zwischen sämtliche Fronten. Er muss sich entscheiden, wem er glaubt, obwohl er am Ende nicht weiß, wem er noch trauen kann. Verliert er den Glauben an die Wissenschaft? „Je beklemmender die Welt wird, desto mehr brenne ich für meine Thriller“, sagt der in Nürnberg lebende Autor und Poetry-Slammer Lucas Fassnacht – und er rät seiner Leserschaft: „Nehmen Sie Tartarus zur Hand, fürchten Sie sich und lassen Sie sich überraschen.“
Moderation: Dr. Susanne Stemmler
Einlass 17.30 Uhr
Ein Weltreisender im Lockdown. Der österreichische Poet Raoul Schrott sinniert über das Abwesende
Lockdown und Krieg haben große Lücken in unsere Gegenwart gerissen. Raoul Schrotts formensprengende Gedankengedichte erkunden, wie sehr unser Denken, Handeln und Fühlen vom Abwesenden geprägt ist. Vermag es die Poesie, das Verlorengegangene wiederzubringen? Was bleibt und was lassen wir zurück, wenn wir gehen? Kunstvoll, klug und sinnlich führt „Inventur des Sommers“ ein buntes Kaleidoskop jener zersprungenen Momente vor Augen, die unser Leben ausmachen – ob zu Hause, im Zeitgeschehen, in wahren Geschichten, Totenreden oder Jubelfeiern.
Moderation: Dirk Kruse
In Kooperation mit der Deutschen Akademie für Fußballkultur Nürnberg
In einem ungenutzten Keller auf dem Vereinsgelände des 1. FC Nürnberg wurde die Mitgliederkartei der Jahre 1928 bis 1955 gefunden, die bislang als verschollen galt. Sie wurde dem Nürnberger Autor und Journalist Bernd Siegler übergeben, der sich seit Jahrzehnten der Geschichte „seines“ Vereins, des 1. FC Nürnberg widmet und bereits zahlreiche Bücher über ihn verfasst hat. Unter den rund 12.000 Karteikarten fand Siegler die Namen der 142 jüdischen Club-Mitglieder, die im April 1933 – aus antisemitischen Gründen und im vorauseilenden Gehorsam gegenüber den nationalsozialistischen Machthabern – aus dem Verein verstoßen wurden. Bernd Siegler hat ihre Biografien recherchiert und sie in den Mittelpunkt dieses Buches gestellt. Sie erhalten damit erstmals nicht nur einen Namen, sondern auch eine Geschichte und ein Gesicht. Das Buch handelt aber auch von den Tätern von damals und wie sie nach 1945 wieder an einflussreicher Stelle wirken konnten. Es geht um den Umgang des Vereins mit der eigenen Geschichte sowie den immer noch virulenten Antisemitismus im Fußball.
Moderation: Birgitt Glöckl, Deutsche Akademie für Fußballkultur Nürnberg
Preisverleihung, Lesung und Gespräch
ACHTUNG: Nur noch Karten im Obergeschoss, Übertragung per Videostream, Eintritt 6.50 Euro
Zum zweiten Mal vergibt der Literaturhaus Nürnberg e.V. den mit 10.000 Euro dotierten Gisela-Elsner-Preis. Ihn erhält die 1983 in Georgien geborene, seit 2003 in Deutschland lebende Schriftstellerin Nino Haratischwili.
Die 39-jährige Autorin hat eine ganz eigene, kraftvoll-poetische Sprache entwickelt und in den Krisen mittel- und osteuropäischer Länder ihr Thema gefunden. Haratischwilis Romane handeln von Zeiten des Umbruchs und des Zusammenbruchs politischer und sozialer Systeme – beispielhaft dargestellt an ihrem Heimatland Georgien. Mit ihrem Roman „Das achte Leben – Für Brilka“ gelang Haratischwili endgültig der Durchbruch als Autorin, neben erzählender Prosa schreibt sie zahlreiche Bühnenstücke. „Es gelingt der Autorin nicht nur, die georgische Geschichte als Teil europäischer Geschichte darzustellen, sondern auch die europäische Qualität georgischer Literatur und Kultur in ihren Werken zu vermitteln. Es ist die Verbindung von Einzelschicksalen mit der Darstellung historischer Umstände, die Haratischwilis Texten angesichts des Angriffskriegs auf die Ukraine eine Aktualität verleiht, die so kaum eine andere literarische Stimme bietet“, heißt es in der Jurybegründung. Am 2. Mai wird Haratischwili auch ihren aktuellen Roman „Das mangelnde Licht“ im Literaturhaus vorstellen. Darin erzählt sie von vier Freundinnen, die sich nach Jahrzehnten wiedertreffen und auf ihre Jugend in Georgien zurückblicken.
PD Dr. Christine Künzel, Vorsitzende der Gisela-Elsner-Gesellschaft, wird die Laudatio halten.
Moderation: Katharina Erlenwein