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Literaturhaus Nürnberg e.V.

Luitpoldstraße 6
90402 Nürnberg
Telefon 0911 2342658

Programm - Literaturhaus präsentiert

Unser Programm

Liebe Literaturbegeisterte,

das aktuelle Programm des Literaturhaus Nürnberg e.V. finden Sie hier. Sie können Karten nur online erwerben. Sie werden unter jedem Programmpunkt weitergeleitet zum Kartenkauf bei Eventim. Wir informieren Sie gerne über alle Veranstaltungen und Neuigkeiten durch unseren Newsletter, abnonnieren Sie ihn mit einem Klick unten rechts auf der Website, damit Sie nichts verpassen.

Ihr Programmteam des Literaturhaus Nürnberg e.V.

 

Feridun Zaimoglu: Sohn ohne Vater

Mittwoch, 21. Mai 2025, 19 Uhr

Die Reise eines trauernden Sohns zum Grab des Vaters

Wie erinnern wir jene, die uns am nächsten stehen und uns doch manchmal seltsam fremd erscheinen? Es ist früh am Morgen, als die Mutter anruft, um ihm zu sagen, dass sein Vater gestorben ist. Der Erzähler weiß nicht, was er tun soll. Er ist allein in seinem Schmerz. Wer kann ihm helfen, wer ihn trösten? Nach und nach wird ihm klar: Er muss in die Türkei. Er muss zu seiner Mutter, muss sie stützen – und am Grab des Vaters stehen, um sich von ihm verabschieden zu können. Der Roman erzählt auf mitreißende, eindringliche Weise von einem trauernden Sohn, vom Zusammenhalt einer Familie, der trügerischen Erinnerung und einer Reise in ein fremdes Land – zur Mutter und zum toten Vater.

Feridun Zaimoglu, geboren 1964, lebt seit seinem sechsten Lebensmonat in Deutschland. Er studierte Kunst und Medizin in Kiel, wo er seitdem als Schriftsteller, Drehbuchautor und Dramatiker arbeitet.

Moderation: Dr. Susanne Stemmler

Dmitrij Kapitelman: Russische Spezialitäten

Mittwoch, 16. Juli 2025, 19.00 Uhr

Ein großartiges Buch über die Unmöglichkeit der Verständigung in Kriegszeiten, das Verständnis ermöglicht.

Eine Familie aus Kiew verkauft russische Spezialitäten in Leipzig. Wodka, Pelmeni, SIM-Karten, Matrosenshirts – und damit ein osteuropäisches Zusammengehörigkeitsgefühl. Doch Letzteres ist seit dem russischen Überfall auf die Ukraine nicht mehr zu haben. Die Mutter steht an der Seite Putins. Und ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, aber auch keine Stadt mehr als Kiew, verzweifelt. Klug ist es nicht von ihm, mitten im Krieg in die Ukraine zurückzufahren. Aber was soll er tun, wenn es nun einmal keinen anderen Weg gibt, um Mama vom Faschismus und den irren russischen Fernsehlügen zurückzuholen? Ein Buch, wie nur Dmitrij Kapitelman es schreiben kann: tragisch, zärtlich und komisch zugleich.

Moderation: Dirk Kruse

Bittersüß und zutiefst politisch schreibt Dmitrij Kapitelman in seinem neuen Roman „Russische Spezialitäten“ über Familie und die (Un-)Möglichkeit der Verständigung in Zeiten alter und neuer Kriege. „Es ist ein sanftes Buch, sehr humorvoll, sehr liebenswert, obwohl es ein düsteres Thema hat. Aber Kapitelman zaubert aus diesem düsteren Thema ein leichtes, sehr schönes und gleichzeitig auch sehr bewegendes Buch“, so die Kritikerin Irene Binal. Schon in Kapitelmans ebenfalls autobiographischem Roman „Eine Formalie in Kiew“ erzählte er humorvoll und melancholisch über seine Einbürgerung in Deutschland, für die er ins Land seiner Kindheit nach Kiew reisen musste.

Dmitrij Kapitelman wurde 1986 in Kiew geboren und kam im Alter von acht Jahren als „jüdischer Kontingentflüchtling“ mit seiner Familie nach Deutschland. Er studierte Politikwissenschaft und Soziologie an der Universität Leipzig und absolvierte die Deutsche Journalistenschule in München. Derzeit arbeitet er als Schriftsteller und freier Journalist in Berlin und veröffentlicht Musik unter dem Künstlernamen Dheema.