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Literaturhaus Nürnberg e.V.

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Gesine Schwan: Europa versagt. Eine menschliche Flüchtlingspolitik ist möglich / Lesung und Gespräch

Dienstag, 2. November 2021 · 19.00 Uhr

Das Buch ist mit Blick auf die neuerlichen Entwicklungen in Afghanistan brandaktuell. Nicht nur die Flüchtlingskrise 2015 hat Europa auf die Probe gestellt. Das Thema wird immer wiederkehren und Lösungen sind gefragt. Gesine Schwan, die 1943 geborene Politikerin und Präsidentin der Humboldt-Viadrina Governance Platform macht sich seit ihrer frühesten Jugend Gedanken um Flucht und Verfolgung. Das Schicksal von Millionen Juden in nationalsozialistischen Konzentrationslagern, aber exemplarisch auch die Geschehnisse rund um das Schiff St. Louis, auf dem nach der Reichspogromnacht 1938 mehr als 900 jüdische Deutsche von Hamburg nach Kuba und in die USA auswandern wollten, dann aber zum Teil an den Häfen abgewiesen wurden, haben Gesine Schwan tief geprägt. Diese Erinnerungen treiben sie bis heute an, nicht nachzulassen bei dem Versuch, einen humanen Weg für die Aufnahme der Flüchtlinge in Europa zu finden. („Die bittere historische Erfahrung, dass demokratische Politiker*innen dem unsäglichen inhumanen Druck aus Teilen ihrer Gesellschaft, ihrer Parteien und ihrer Wähler gegen die Aufnahme der fliehenden Jüdinnen und Juden nachgegeben haben, trotz der tödlichen Bedrohung durch die Nationalsozialisten, empfinde ich als besonders beschämend und als unabdingbaren Auftrag, derartiges in Zukunft nicht wieder geschehen zu lassen,“ schreibt die Autorin.) Gemeinsam mit Malisa Zobel, die an der Humboldt-Viadrina Governance Platform die Kommunale Integrations- und Entwicklungsinitiative leitet, hat Gesine Schwan Lösungsmöglichkeiten erarbeitet, unter anderem ein Matching-System, das die Interessen und Bedürfnisse von Geflüchteten und Kommunen miteinander in Einklang bringt.