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Literaturhaus Nürnberg e.V.

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Deborah Feldman: „Judenfetisch“ - Lesung und Gespräch

Dienstag, 5. Dezember 2023, 19 Uhr

Was bedeutet „Jüdischsein” heute, fragt Deborah Feldman, Autorin des (auch verfilmten) Weltbestsellers „Unorthodox“ in ihrem neuen Buch „Judenfetisch“. Die Autorin - von Holocaust-Überlebenden in den USA erzogen und ausgerechnet nach Deutschland emigriert - setzt sich mit einem Begriff auseinander, der immer auch eine Zuschreibung, eine Begrenzung, eine Projektion ist, im Negativen wie im Positiven. Ihre Sicht auf ihr kulturelles Erbe und die damit verbundene Last beinhaltet auch das Bestreben, das Jüdischsein in etwas Größeres, Diverseres, Humaneres einzubinden. Es ist ein Plädoyer für mehr Gemeinsamkeit über Grenzen hinweg – und eine Ermutigung an all jene, die sich aus der Falle von Gruppenzwängen befreien wollen, um ihre Identität frei und selbstbestimmt zu definieren.

Deborah Feldman ist eine deutsch-amerikanische Autorin, sie wurde 1986 in New York geboren und wuchs bei ihren Großeltern, Holocaust-Überlebenden aus Ungarn, in der chassidischen, streng religiösen Satmarer-Gemeinde in Williamsburg auf. Ihre Muttersprache ist Jiddisch. Während sie eine religiöse Mädchenschule besuchte, um auf ihr Leben als Ehefrau und Mutter vorbereitet zu werden, studierte sie heimlich am Sarah Lawrence College in New York Literatur und brach schließlich aus der Gemeinde aus, um mit ihrem Sohn nach Berlin zu ziehen. Ihre autobiografische Erzählung „Unorthodox“ wurde schlagartig zum New-York-Times-Bestseller, erreichte eine Millionenauflage und wurde in 25 Sprachen übersetzt. 2020 von Maria Schrader verfilmt, wurde Deborah Feldmans Geschichte zum internationalen Netflix-Erfolg und mit einem Emmy ausgezeichnet. Deborah Feldman schreibt regelmäßig Gastbeiträge für die ZEIT, Süddeutsche, FAZ, den Spiegel und andere Medien. Sie lebt mit ihrem Sohn in Berlin.

Moderation: Daniela F. Eisenstein, Jüdisches Museum Franken