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Literaturhaus Nürnberg e.V.

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Bernd Greiner: „Henry Kissinger: Wächter des Imperiums“ / Lesung und Gespräch

Donnerstag, 29. Juli 2021, 19 Uhr

Über Henry Kissinger, 1923 in Fürth geboren, 1938 vor den Nazis in die USA geflüchtet und dort später Außenminister, wurden schon viele Bücher geschrieben – auch von ihm selbst. Aktuell hat sich der Historiker und Amerikanist Bernd Greiner in einer Biografie mit dem polarisierenden Machtmenschen Kissinger auseinandergesetzt.

Das Buch ist Biografie und Geschichtsbuch in einem, zeigt es doch, wie die Politik Kissingers die historischen Entwicklungen der neueren amerikanischen Geschichte beeinflusst hat. Gestützt auf akribisch ausgewertete Quellen – unter anderem Abhörmitschnitte aus dem Weißen Haus – entlarvt Greiner etwa die Machenschaften von US-Präsident Nixon und seinem damaligen Sicherheitsberater Kissinger. Auch wenn dieser nur acht Jahre bis 1977 in der aktiven Politik tätig war, hat er das Land und die Zeit des Kalten Krieges entscheidend mitgeprägt. Greiner beschreibt den Werdegang des hochbegabten und ehrgeizigen Harvard-Absolventen, der um jeden Preis die Vereinigten Staaten mitregieren wollte. In der Weltpolitik galt für ihn schon lange vor Trump die Devise „America first“. Kein Politiker habe sich als Pensionär so sehr als Weltendeuter und medialer Dauergast inszeniert wie Kissinger, sagt der Autor. Laut Greiner verfolgt er vor allem ein Ziel: Er will ganz groß in die Geschichte eingehen, ist aber doch nur ein Scheinriese, der immer kleiner wird, je näher man ihm kommt.

Moderation: Dr. Susanne Stemmler